Die kenianische Regierung hat eine Lohnerhöhung von Lehrern beschlossen!
(Kommentiert von Gunter Nehrig)
In einem Land, wo die Anzahl der Privatschulen tot geschwiegen wird und wo ein extremer
Mangel an Staatsschulen herrscht, werden nun die Lehrer dieser Staatsschulen mehr Geld bekommen. An sich eine motivierende Maßnahme, welche jedoch, bei geschätzten 90 % Privatschulen, mit Sicherheit nicht gut ankommt. Abgesehen davon, dass die Staatsschulen hoffnungslos überfüllt sind, ist die sogenannte Schulgeldfreiheit eine Farce.
Festgelegte Preise für Uniform / Essen und div. Extras übersteigen die Kosten im Vergleich zu den meisten Privatschulen. Jeder Lehrer wird es jedoch erstrebenswert finden künftig an Staatsschulen zu arbeiten, auch wenn die Chance dort einen Job zu finden gering ist.
70 % der Privatschulen versorgen die arme Bevölkerung mit Bildung. Für diese Schulen sind jedoch solche Lohnkosten für die Lehrer nicht tragbar, da die Eltern nur ein geringes Budget für die Bildung ihrer Kinder zur Verfügung haben.
So lange der Staat nicht mehr Schulen baut, ist eine solche Maßnahme nur als Wahlkampf und politisches Geplänkel zu betrachten. Es wird zu Unruhen bei den Lehrern führen, wo sich nun automatisch 70 % schlecht bezahlt fühlen.
Bei einem Durchschnittseinkommen von 360 € im Jahr werden künftig Staatslehrer zwischen 1.650 € und 10.262 € im Jahr verdienen.
Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird wachsen und damit auch die Probleme des Landes.
Die wichtigsten Preisrichtlinien, welche jeden Monat von der Regierung beschlossen werden, orientieren sich am Einkommen der „Staatsdiener“. Mit dem zu erwartenden Preisanstieg wird es für die arme Bevölkerung (zwischen 50 – 70 % Arbeitslose) noch problematischer zu überleben.