Dank den Sponsoren

Im Mai 2007 wurde ich durch die Veranstaltung „One World“ in der ALWO auf den Verein Education 4 Kenia aufmerksam.

Ich habe sofort Kontakt zum Vereinsleiter, Herr Nehrig, gesucht und mit ihm über die Möglichkeit ein Auslandspraktikum an den vom Verein betreuten Schulen in Kenia zu absolvieren. Da der Verein sehr offen für neue Ideen ist, war es kein Problem für mich ein 5 monatiges Praktikum im Verein abzuleisten. Als ich meiner Kommilitonin, Katrin Menke, voller Vorfreunde von meinem Vorhaben erzählte, sprang der Funke über. Sie dachte auch schon lange über ein Auslandspraktikum nach, fand aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht das passende Projekt. Sie wollte schon immer In einem Entwicklungsland für begrenzte Zeit leben und arbeiten, um deren ursprüngliche Definition von Leben und Lebenszielen zu erfassen, aber auch das dortige Bildungssystem näher zu studieren. Sie setzte sich mit Herr Nehrig in Verbindung und am Ende flogen Katrin und Ich am 31.08.2008 für 5 Monate nach Kenia. Nach dem Herr Nehrig uns am 01.09. früh um sieben vom Flughafen in Mombasa abholte, fuhren wir direkt zu unserer Unterkunft. Die ersten zwei Wochen wohnten wir bei Samanya, ein Vereinsmitglied. Am ersten Tag besuchten wir mit Herr Nehrig die drei Schulen an denen wir dann auch Unterrichteten, Tumaini Junior School, Marvel Junior Academy und die Pearlsworth School. Die erste Woche war eher ruhig für uns, wir mussten uns ja auch erst mal an alles gewöhnen.
In der zweiten Woche fuhren wir mit unsrer Gastmutter Samanya in die Schulen um uns dort den Schülern aber auch den LehrerInnen vorzustellen und organisatorische Sachen zu besprechen. Außerdem zeigte sie uns die Gegend, Einkaufsmöglichkeiten und erklärte uns Wie, Wann und Wie Teuer eine Fahrt mit dem Matatu ist, so dass wir uns auch bald alleine trauten die Umgebung zu erkunden!

In den Schulen wurden wir sehr liebevoll und herzlich aufgenommen. Wir lehrten je 8 Klassen unsere Landessprache Deutsch und brachten ihnen Europa ein Stück näher. Ebenso nahmen wir regelmäßig an Meetings von dem kenianischen Partnerverein Elimu ya Kenya teil, bei den uns auch immer Freiraum für unsere Ideen gegeben wurde.

Unseren Unterricht in der kenianischen Schule bauten wir mithilfe von unzähligen Hilfsmitteln auf. So malten wir beispielsweise Poster zu unterschiedlichen Themenfeldern, welche wir nach Beendigung an die Wand klebten, um somit die Nachhaltigkeit der deutschen Vokabeln zu fördern. Nebenbei hatte diese Methode der Unterrichtsgestaltung auch einen positiven Effekt für den Klassenraum, da dieser, besonders in der größten Schule, karg und grau war.
Diese Idee nahmen sich im Übrigen auch die kenianischen Lehrer an, wie wir bei einer unserer letzten Besuche, kurz vor unserer Rückkehr, bemerkten.
In unserem Unterricht nahmen wir während der gesamten Praktikumszeit die unterschiedlichsten Themengebiete durch. Dies waren anfänglich Themen wie Farben, Tiere, Alphabet etc., welche wir mithilfe von selbstgestalteten Arbeitsblättern zu einer bunten und lebhaften Veranstaltung werden ließen. Die Begeisterung der Kinder war immens, da Sie es bis dato nicht gewohnt waren mit vorgedruckten und bebilderten Arbeitsblättern gefördert zu werden. Wobei diese Tatsache keinen Seltenheitswert in kenianische Schulen hat, da der finanzielle Aufwand eindeutig zu hoch wäre. Positiv fanden wir jedoch bei den kenianischen Lernmethoden, dass der Unterrichtsstoff bei den kleineren Klassen, mithilfe selbstkomponierter Lieder, vertieft wurde. Dies hat auch eine bereits bewiesenen Erfolg bei Kleinkindern, da sich das Gehirn, mithilfe der Musik, neuerlernte Dinge besser merken kann. Jedoch kann man nicht jeden Lehrstoff nach dieser Methode festigen und erst recht nicht in den höheren Klassen.

Nach meiner Tätigkeit als Deutschlehrerin reichte ich den Schülern einen Fragebogen zu ihren Zukunftsvorstellungen. Darauf standen Fragen wie beispielsweise: Wie findest du die Schule und die Lehrer? Was sagen deine Eltern zu deiner Schulbildung? Kannst Du dir vorstellen Afrika zu verlassen? Oder Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Meine Erwartungen waren eher gedrückt, sprich als Resultat meiner eigenen Vorstellungen als ich ein Kind von 12 Jahren war.
Die Schüler haben mich mit ihren Antworten beeindruckt, da jeder von Ihnen wider Erwarten sehr reife Antworten gab.
Beispielsweise bei der Frage, ob er Lernen mag, schrieb Joseph, 12 Jahre: „Ja, ich mag Lernen, weil Wissen der Schlüssel vom Leben ist, wenn Du lernen nicht magst, dann wirst Du nutzlos sein in dieser schwierigen und unruhigen Welt.“

Oder bei der Frage „Welche Wünsche hast du für deine Zukunft?“ schrieb Purity, 12 Jahre: „Ich wünsch mir alles Gute für mein Leben. Ich möchte eine wahre Krankenschwester werden, keine falsche. Ich werde Menschen helfen, die an Malaria erkrankt sind. Oder wenn jemand Leiden hat, aufgrund von AIDS. Diese Krankheit hat kein Heilmittel, deswegen will ich Krankenschwester werden und den Menschen beistehen.“
Natürlich fanden sich auch Antworten wie: „Ich möchte Präsident der Vereinigten Staaten werden, genau wie Barack Obama!“
Die Zeit in Kenia war für uns eine sehr inspirierende Erfahrung gewesen. Nicht nur allein deswegen, weil das Land eine völlig andere Kultur und Tradition aufweist, auch haben uns die Menschen sehr beeindruckt. Es ist nun mal so, wie auch weltweit bekannt, dass Kenia mit dem Status Entwicklungsland sichtbare Probleme mit Bevölkerungsarmut hat. Das die Bevölkerung jedoch ihr Lachen nicht verliert und jeden Tag aufs Neue die Herausforderung annimmt zu kämpfen, zu überleben. Sich nicht unterkriegen zu lassen, war und ist für uns als Europäer beeindruckend.

Christin Zehmisch & Katrin Menke

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